Bengalkatzen sind wunderschöne Tiere, keine Frage. Sie bestechen durch ihr exotisches Aussehen und ihren liebevollen Charakter. Doch diese Rasse hat hohe Ansprüche an ihre Halter. Um ein glückliches Zusammenleben führen zu können, sollte man sich vor der Anschaffung mehrere Fragen stellen:

Bin ich dazu bereit, zwei (Bengal)Katzen zu halten?

Wie alle Katzen, brauchen auch Bengalkatzen einen Artgenossen zum Spielen und Toben. In uns Menschen werden sie dafür keinen passenden Spielgefährten finden. Schließlich legen wir uns nicht am Boden, um mit ihnen Kratzen und Beißen zu spielen ;-)
Katze ist nicht gleich Katze! Es muss grundsätzlich keine zweite Bengalkatze sein. Es empfiehlt sich jedoch, denn die meisten Katzenrassen und Mischungen sind nicht besonders kompatibel mit der Bengalkatze. Während ein Großteil der anderen Rassen schon mit 2 Jahren zunehmend ruhiger wird, behält die Bengalkatze ihren ausgeprägten Bewegungs- und Spieldrang bis ins hohe Alter (bis zu 20 Jahren). Der zweiten Katze wird das schnell zu viel, weswegen Unruhe und Differenzen die Folge sein können. Andere Hybridrassen, wie zB. die Savannah Katze eignen sich gut als Partner für eine Bengalkatze. 

Ist meine Wohnung/mein Haus für Bengalkatzen geeignet?

Bengalkatzen besitzen eine enorme Sprungkraft. Außerdem lieben sie es, hoch oben zu liegen. Offene Regale mit viel Deko können darunter schon mal leiden. Auch Zimmerpflanzen haben es in der Gegenwart von Bengalkatzen nicht immer leicht. Bei ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten stellen sie eher selten etwas an. Dennoch kann es immer mal passieren, dass etwas kaputt geht, oder die Krallen im Sofa landen.

Bin ich bereit, Nassfutter zu füttern/ zu barfen?

Viele Katzenhalter zählen auf Trockenfutter. Es stinkt nicht, ist leicht dosierbar, hinterlässt keine Flecken – es in erster Linie praktisch. Katzen sind jedoch Wüstentiere. Aus diesem Grund trinken sie von Haus aus wenig Wasser. Sie nehmen das Wasser hauptsächlich durch ihre Nahrung auf. Füttert man ausschließlich Trockenfutter, trinkt die Katze zwar etwas mehr, jedoch nicht genug, um den Wasserbedarf ihres Körpers zu decken. Die Folge sind Nierenprobleme. Daraus resultieren Tierarztkosten und hohe Kosten für Spezialfutter. Aus diesem Grund lege ich jedem Katzenhalter (egal, ob Bengalkatze oder eine andere!!) ans Herz, entweder Nassfutter (hoher Fleischanteil!) zu füttern oder zu barfen.
Genauere Informationen finden Sie unter dem Menüpunkt „Futter“.

Habe ich ausreichend Zeit/Ressourcen für die Beschäftigung von Bengalkatzen?

Bengalkatzen sind sehr intelligent und lieben es, gefordert zu werden. Sie benötigen ausreichend Spielzeug, um sich während der Abwesenheit ihrer Halter beschäftigen zu können. Auch ein Kratzbaum ist unbedingt notwendig. Spielzeug und Kratzbaum haben keine unbegrenzte Lebensdauer. Beides muss gelegentlich nachgekauft werden. 
Auch mit ihrem Halter wollen Bengalkatzen spielen und schmusen. Mitunter können sie aufdringlich werden, wenn ihnen nicht genug Zeit gewidmet wird. 

Stört es mich, wenn meine Katze viel miaut?

Bengalkatzen sind sehr gesprächig, wobei natürlich jedes Individuum unterschiedlich ist. Manche von ihnen kommentieren aber wirklich alles. Nicht jeder mag es, wenn seine Katze viel miaut, weswegen auch hier zu überlegen ist, ob eine Bengalkatze das richtige Haustier für Sie ist.

Rasseunabhängige Fragen

Nicht zu vergessen sind auch jene Fragen, die Sie sich allgemein vor der Anschaffung einer Katze stellen sollten:
Wer betreut die Katze im Urlaub?
Da Katzen bis zu 20 Jahren alt werden: Kann/will ich die nächsten 20 Jahre Katzenhalter sein?
Möchte ich das nötige Geld für Tierarztkosten, hochwertiges Futter, Spielzeug, etc. aufwenden?